Wissenswertes rund um’s gesunde Wohnen
Lexikon
A
AIR
Ausschuss für Innenraumrichtwerte des Umweltbundesamtes.
Aldehyde
Oxidationsprodukte von Kohlenwasserstoffen. Einige Vertreter sind die Ursache für Geruchsauffälligkeiten im Wohnraum. Bekanntester Vertreter der Aldehyde ist Formaldehyd.
Alkane
Auch Aliphatische Kohlenwasserstoffe oder Aliphaten genannt; sind Kohlenwasserstoffe mit offenkettiger oder ringförmiger Struktur. Sie werden z.B. als Verdünnungsmittel eingesetzt.
Alkene
Kohlenwasserstoffe mit Doppelbindungen.
Alkohole
Kohlewasserstoffe, die eine oder mehrere Hydroxylgruppen (OH-Gruppe) enthalten. Als Lösungsmittel eingesetzt. Bekannt Vertreter sind Methanol, Ethanol (Trinkalkohol) und Propanol (in Desinfektionsmitteln).
Allergen
Ein Allergen ist ein Stoff, der allergische Reaktionen auslösen kann.
Aromaten
sAuch Aromatische Kohlenwasserstoffe genannt. Sie sind Abkömmlinge des Benzol und gehören zu den VOC. Einige Aromaten sind krebserregend.
Asbest
wird als natürliches fasriges Erdgestein gewonnen. Asbest wurde in mehr als (aktuell bekannten) 3000 Bauprodukten gewonnen. Die natürlichen Asbestfasern spleißen in feinste und allerfeinste gesundheitsschädigende Fasern auf. Vor allem bei Bearbeitung können diese Asbestfasern frei werden. Sie sind krebserzeugend (Lungenkrebs, Rippfellkrebs) und für die Lungenkrankheit Asbestose verantwortlich.
aw-Wert
relative Feuchte an der Wandoberfläche; ein aw-Wert von 0,70 entspricht einer relativen Feuchte an der Wandoberfläche von 70%.
B
Baubiologie
Die Baubiologie ist die Lehre von den Beziehungen der Menschen zu ihrer gebauten Umwelt und zu den Auswirkungen auf die Natur.
BfR
Bundesamt für Risikobewertung.
C
Carbonsäuren
auch Fettsäuren genannt, sind Bestandteile von bestimmten Harzen und Ölen bzw. entstehen bei deren Trocknung. Einige sind Reiz- und/oder Reichstoffe.
Chloranisole
Chloranisole sind chemische Verbindungen, die durch mikrobiellen Abbau von chlorhaltigen Holzschutzmitteln entstehen. Schon in geringen Mengen riechen Chloranisole muffig-modrig. Der Geruch haftet bereits nach kurzer Zeit an Textilien, Haaren, Papieren. Chloranisole sind für den sogenannten Fertighausgeruch, der besonders bei Holzfertighäusern aus den 1960iger bis 1980iger Jahren auftritt, verantwortlich.
Chlorparaffine
finden noch wenig Beachtung wurden aber nach und nach als Ersatzstoffe für PCBs eingeführt, gelten ebenfalls als Schadstoffe und müssen als chlorhaltiger Abfall behandelt werden. Einsatzorte für Chlorparaffine sind unter anderem Weichmacher, Flammschutzmittel und dauerelastische Dichtungsmassen.
Crestfaktor
Manche Funkdienste beinhalten sehr hohe, nadelartige Signalspitzen im Vergleich zur durchschnittlich übertragenen Leistungsflussdichte. Aus diesen Gründen muss bei diesen Funkdiensten ein Korrekturfaktor – der Crestfaktor – bei der Strahlungsdichte berücksichtigt werden.
D
DDD
Ein Abbauprodukt des DDT.
DDT
1,1,1-Trichlor-2,2-bis(4-chlorphenyl)ethan; ein chlorierter Kohlenwasserstoff mit insektizider Wirkung. Eingesetzt als Schädlingsbekämpfungsmittel und Holzschutzmittel.
Dioxine
und Furane ist im allgemeinen Sprachgebrauch die Sammelbezeichnung für die Gruppe der chemisch ähnlichen chlorierten Dioxine und Furane. Sie liegen immer als Gemische von Einzelverbindungen mit unterschiedlicher Zusammensetzung vor. Häufig sind chlorierte Holzschutzmittel mit Dioxinen kontaminiert.
E
Elektrisches Gleichfeld
meist als Elektrostatik bekannt. Entsteht durch Reibung auf Materialoberflächen.
Elektrische Wechselfelder
Wechselspannungen in elektrischen Geräten, Kabeln, Leitungen etc. verursachen elektrische Wechselfelder. Elektrische Felder können magnetische Felder induzieren.
Elektromagnetisches Feld
oder Hochfrequenz genannt. Bei elektromagnetischen Wellen handelt es sich um Emissionen aufgrund von Mobilfunkanwendungen (Radio, WLAN, Schnurlostelefon, Bluetooth, Mobilfunkmasten, Mobilfunktelefone, Radar, etc.).
EMF
Elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder.
Endokrin
auf das Hormonsystem einwirkend / wie ein Hormon im Körper wirkend.
EPA
Environmental Protection Agency, Umweltbehörde der USA
Ester
Haben häufig einen fruchtigen Geruch („Fruchtester“). In Bauprodukten werden sie als Lösungsmittel eingesetzt.
EUROPAEM
Europäische Akademie für Umweltmedizin e.V.
F
Fertighausgeruch
Der besonders bei Holzfertighäusern aus den 1960iger bis 1980iger Jahren häufiger auffallende muffig-modrige Geruch rührt meist von Chloranisolen her. Diese sind Abbauprodukte chlorhaltiger gesundheitsschädlicher Holzschutzmittel, die in diesen Jahren bei Holzfertighäuser eingesetzt wurden.
Flammschutzmittel
Haben die Aufgabe, die Entzündung von Werkstoffen zu erschweren und die Flammausbereitung zu hemmen. Viele sind gesundheitsgefährdend.
Formaldehyd
Formaldehyd ist ein leichtflüchtiger Schadstoff in der Innenraumluft. Formaldehyd wurde 1980 wegen vermuteter krebserzeugender Wirkung in die Gruppe IIIB der MAK-Liste eingestuft. Die MAK-Liste wurde 2005 durch die AGW-Liste abgelöst. 2004 stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation WHO die Substanz Formaldehyd als „krebserregend für den Menschen“ ein (CMR-Gefahrstoff = karzinogene, mutagene und reproduktionstoxische Stoffe). In dessen Folge stufte auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Formaldehyd als „krebsauslösend für den Menschen“ ein. Eine wichtige Quelle für Formaldehyd in der Raumluft sind Holzwerkstoffe.
Freimessung
Nach abgeschlossener Sanierung sollte der Sanierungserfolg durch geeignete chemische oder mikrobiologische Nachweisverfahren überprüft werden, zum Nachweis, dass keine erhöhten Schadstoff- oder Schimmelpilzkonzentrationen mehr vorliegen.
fRSI-Wert
Zur Berechnung des Schimmelrisikos durch zu kalte Wände wird der dimensionslose Temperaturkoeffizient berechnet und als fRSI-Wert angegeben. Dieser soll mindestens 0,70 betragen. Das ist der Fall, wenn bei 20°C Innenraumluft, 50% relative Luftfeuchtigkeit (8,7g/m³ Wasser) und -5°C Außenraumluft die Wandtemperatur nicht unter 12,6°C sinkt. Das entspricht einer relativen Luftfeuchtigkeit an der Wandoberfläche von 80% und damit einem aw-Wert von 0,8. Der fRSI-Wert wird folgendermaßen berechnet:
(Oberflächentemperatur–Außentemperatur)/(Innentemperatur–Außentemperatur)
G
Glykol-Verbindungen
Sowohl im Hausstaub als auch in der Innenraumluft häufig anzutreffen. Einsatz als Lösungsmittel in „lösungsmittelarmen“ Produkten, wie. Z.B. Dispersionsfarben und Wasserlacken. Durch die schwerere Flüchtigkeit der Glykol-Verbindungen, als bei anderen Lösungsmitteln, häufig auch noch Jahre nach dem Produkteinsatz in der Raumluft nachweisbar.
H
Halogenkohlenwasserstoffe
Abgekürzt mit Halogen-KW, werden KW mit Halogenen (Fluor, Chlor, Brom, Jod) in der Molekülstruktur genannt. Bekanntes Beispiel ist FCKW.
Hochfrequenzen
Elektromagnetische Wellen werden auch Hochfrequenzen genannt. Emissionen im Bereich der elektromagnetischen Wellen / Hochfrequenzen entstehen aufgrund von Mobilfunkanwendungen (Radio, WLAN, Schnurlostelefon, Bluetooth, Mobilfunkmasten, Mobilfunktelefone, Radar, etc.).
Holzschutzmittel
Chemischer Holzschutz war vor allem in den 1960iger bis 1980iger Jahren weit verbreitet. Aber auch heute noch werden Holzschutzmittel eingesetzt. Holzschutzmittel sind meist hochtoxisch. Bekannt sind vor allem Lindan, PCP und DDT.
I
Immunsuppressiv
Das Immunsystem unterdrückend oder schwächend.
Isothiazolinone
Wirkstoffe mit bakteriziden (Bakterien abtötender) und fungiziden (Pilze abtötenden) Eigenschaften. Sie werden vielfach als Konservierungsmittel in Farben, Putzen, aber auch Kosmetik und Reinigungsmitteln eingesetzt. Sie gehören zu den Kontaktallergene und können Haut und Schleimhäute stark reizen.
K
Ketone
Haben häufig schon in niedrigen Konzentrationen durchdringender Geruch. Sehr gute Lösemitteleigenschaften. Bekannter Vertreter ist das Aceton. Ketone sind neurotoxisch und Augenreizend, wirken in höheren Konzentrationen narkotisierend.
KMF
Künstliche Mineralfasern, wie z.B. Steinwolle, Mineralwolle, Glaswolle. Bis zum 30.06.2000 wurden KMF genutzt, deren Fasern ein ähnliches lungengängiges Potenzial wie Asbestfasern aufweisen und damit potenziell krebserregend sind.
Kohlenwasserstoffe
Abkürzung KW sind eine große Stoffgruppe, die aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen bestehen.
Kolonienbildende Einheiten (KBE)
Anzüchtbare Mikroorganismen auf verschiedenen Nährmedien zur Differenzierung der Arten.
M
Magnetisches Gleichfeld
Magnetisches Metall (z.B. Stahlteile, Stahlträger) führen zu Flussdichteabweichungen des natürlichen magnetischen Feldes. Es entsteht ein magnetisches Gleichfeld. Gleichstrom (z.B. PV-Anlage, Straßenbahnen) führt zu Flussdichteabweichung des natürlichen magnetischen Feldes. Es entsteht ein magnetisches Gleichfeld. Geologische Störungen durch Wasseradern oder Erdverwerfungen können bei Flussdichteabweichungen durch Metall oder Gleichstrom praktisch nicht mehr erfasst werden. Da beides zu Abweichungen im Magnetfeld führt, sind die Auswirkungen auf Menschen und Tiere aber vermutlich sehr ähnlich.
Magnetische Wechselfelder
Wechselstrom bei Verbrauchern führen zu magnetischen Wechselfeldern. Magnetische Felder induzieren elektrische Felder. Magnetische Wechselfelder werden mit Krebserkrankungen in Verbindung gebracht, v.a. mit Leukämie bei Kindern.
Mikrobieller Befall
Kolonien von Schimmelpilzen, Bakterien und / oder Hefen an Wänden im Innenraum
P
PAK
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Über 10.000 verschiedene Verbindungen; zahlreiche Vertreter sind nachweislich krebserzeugend.
PCB
Polychlorierte Biphenyle. Über 200 verschieden Einzelsubstanzen, werden als PCB-Kongenere bezeichnet. PCB kann durch belastete Bauteile in die Atemluft und Hausstaub gelangen und beim Menschen zu schweren Gesundheitsschäden führen.
PCP
Pentachlorphenol, ein Holzschutzmittel
Permethrin
Ist ein Insektizid aus der Gruppe der Pyrethroide. Unter anderem wird es zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Es ist ein starkes Nervengift, welches verhindert, dass sich die Na+-Kanäle der Nervenzellen nicht mehr schließen und schließlich zum Tod der Insekten führt. Beim Menschen kann die Aufnahme oral (über die Luft), sowie dermal (über die Haut) erfolgen. Der Aufbau und die Funktionsweise der Nervenzellen aller Tiere (der Mensch eingeschlossen) ist sehr ähnlich. Daher ist auch eine toxische Wirkung beim Menschen, v.a. Kindern, nicht ausgeschlossen. Permethrin ist vermutlich krebserregend Car. Cat. 2 und mit Hinweisen auf endokrines Schädigungspotenzial als EDC 2 eingestuft. Laut WHO beträgt die max. akzeptierte tägliche Aufnahmedosis 50µg/kg Körpergewicht. Permethrin baut sich in Innenräumen praktisch nicht oder nur sehr schlecht ab.
Pestizide
Zusammenfassung aller Mittel, die Lebewesen, Viren und Bakterien töten, die als lästig oder tödlich angesehen werden.
POP
Perisistent organic pollutants; Gruppe besonders umwelt- und gesundheitsschädlicher Stoffe, die in der Umwelt verbleiben und sich in der Nahrungskette anreichern.
R
Radon
Ist ein radioaktives Gas der Bodenluft, welches durch Undichtigkeiten in den Innenraum eindringen kann. Radon ist für 10% aller Lungenkrebsfälle verantwortlich.
S
Schimmelpilze
Schimmelpilze gehören weder zu den Pflanzen noch zu den Tieren, sondern sind eine komplett eigene Gruppe an Lebewesen. In der Natur sind sie sehr wichtig im Ökologischen Kreislauf. Schimmelpilze in Innenräumen sind dagegen gesundheitsgefährdend. Die Sporen können Allergien auslösen, einige Schimmelpilzarten können Toxine produzieren und Baustoffe zerstören und dabei zusätzlich Giftstoffe aus den Bauprodukten freisetzen. Schimmelpilzbefälle und ihre Ursachen in Innenräumen müssen also erkannt und saniert werden.
Siloxane
Organische Silicium-Verbindungen, die vielfach im Wohn- und Lebensumfeld eingesetzt werden. In Bauprodukten vor allem in Fugendichtmassen („Silikonfugen“), Farben und Lacken. Siloxane sind teilweise gesundheitsgefährdend und reichern sich teilweise in der Umwelt und in lebenden Organismen an.
SVOC
Schwerflüchte organische Verbindungen
T
Taupunkt
Die Temperatur, die unterschritten werden muss, damit sich Wasserdampf als Tau oder Nebel aus feuchter Luft abscheiden kann.
Taupunktabstand
Differenz zwischen dem Taupunkt und der Oberflächentemperatur
Terpene
Sind geruchsintensive Naturstoffe, die aufgrund dieser Eigenschaft Verwendung in Kosmetika, Reinigungsmitteln, „Luftverbesseren“, Duftölen, Anstrichstoffen und Ölen finden. Typisch sind z.B. Zitronen- und Organgengeruch, Nadelholzgeruch.
TVOC
Summenparameter für leichtflüchtige organische Verbindungen.
U
UBA
Umweltbundesamt
V
VOC
Flüchtige organische Verbindungen
VVOC
Leichtflüchtige organische Verbindungen
W
Weichmacher
Sind organische Stoffe, die in einen Kunststoff- bzw. Kunstharzmatrix eingelagert werden, um die Elastizität zu erhöhen. Viele sind gesundheitsgefährdend.
WHO-Fasern
Als WHO-Fasern gelten anorganische Fasern (mit Ausnahme Asbest) mit einer Länge > 5 µm, einem Durchmesser < 3µm und einem Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis von 3:1.
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